Rohstoff Glas
Die Herstellung von Glaskörpern aus zähflüssiger
Glasmasse:
1.
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Beim Verblasverfahren wird mit
einem etwa 2 m langen Eisenrohr (Glasmacherpfeife) zunächst
eine kleine Menge Glas aufgenommen; durch Wälzen auf einer
Eisenplatte und anschließendes Aufblasen mit dem Mund
wird daraus eine kleine Kugel, das Kölbel, an der Pfeife
hergestellt und abgekühlt. Mit diesem Kölbel wird
dann so viel Glas aufgenommen ("angefangen"), wie
zur Fertigung des geplanten Körpers erforderlich ist.
Bei abwechselndem Drehen, Aufblasen und Verformen mit einer
nassen Holzkelle wird die Glasmasse so verteilt, dass der zu
fertigende Körper eine möglichst gleichmäßige
Dicke erhält. Nach diesen Vorarbeiten und nach Abkühlung
bis zu geeigneter Zähflüssigkeit bei etwa 900 °C
wird die Glasmasse in eine Form aus Gusseisen oder nassem Holz
eingeführt; unter ständigem Blasen mit dem Mund und
gleichzeitigen Drehbewegungen der Pfeife entsteht der durch
die Form gegebene Körper. Mit diesem Prozess ist eine Abkühlung
bis zum festen Aggregatzustand des Glases verbunden, der etwa
zwischen 500 und 600 °C eintritt. Nach dem Herauslösen
aus der Form und dem Abtrennen von der Pfeife wird der Körper
in den Kühlofen eingelegt und bis auf Raumtemperatur abgekühlt.
Anschließend werden die Arbeiten durchgeführt, die
das Werkstück zum Gebrauchs-gegenstand machen.
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2.
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Röhren und Stäbe bis
zu etwa 50 mm Durchmesser werden durch Ziehen hergestellt; die
Vorarbeiten hierzu sind etwa die gleichen wie beim Verblasen,
nur erfolgt die Verformung der Glasmasse durch langsames Ausziehen.
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3.
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Beim Verpressen wird die Glasmasse
mit dem Nabeleisen aufgenommen und in eine Pressform, bestehend
aus Stempel, Unterteil und ringförmigem Zwischenstück,
gefüllt und anschließend ausgepresst. Nach Abkühlung
bis zum festen Aggregatzustand folgt die Entformung.
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4. |
Beim Schleudern wird das Glas auf
die gleiche Weise in eine Form gefüllt; diese wird dann
in Rotation versetzt, und die Fliehkraft verteilt die zähflüssige
Masse an der Wand der Form. Entformung und Kühlung folgen
nach Eintritt des festen Aggregatzustands.Die Handarbeit ist
bei Massenbedarf weitgehend durch Maschinenarbeit ersetzt; es
ist dadurch möglich, große Mengen in kurzer Zeit
zu fertigen. Die Maschine liefert gleichmäßigere
Ware als von Hand, jedoch erfordert jeder Artikel seine spezielle
Maschine und Behandlung, wie in meinem Falle mit der Schleif-
bzw. Gravurmaschine.
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